Schweckhäuser Wiesen, Landolfshausen - Biologische Schutzgemeinschaft - Vereinigung für Natur- und Umweltschutz zu Göttingen e. V.

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Schweckhäuser Wiesen, Landolfshausen

Koordinaten für den Treffpunkt: 51.54706, 10.08817

Das Feuchtgebiet „Schweckhäuser Wiesen“ liegt nordwestlich von Landolfshausen. Sein Kernbereich hat eine Größe von 10,65 ha. Es besteht aus unterschiedlich genutzten Bereichen. Ein Großteil wird als Weidefläche genutzt, ein anderer Teil liegt schon seit etlichen Jahren brach – hier haben sich Schilfzonen und Seggenflächen gebildet. Seit 20 Jahren besteht ein Pflegevertrag mit dem Landkreis Göttingen und einem Biolandwirt. Neben der Mahd, durch die BSG ausgeführt, findet auch eine Schaf- und Ziegenbeweidung statt. In den Jahren 1934 bis 1938 wurde das gesamte Gebiet einer Drainage unterzogen, die heute weitestgehend zerstört ist. Der Untergrund besteht aus schwach tonigem Schluff, mit einer mehrere Meter mächtigen Niedermoortorf Auflage.

Die Fläche befindet sich insgesamt in einem guten und gepflegten Zustand. Der vordere Wiesenbereich ist gut begehbar und weist zahlreiche geschützte Pflanzen auf (siehe Artenliste). Dieser Bereich wird weiterhin einer jährlichen Mahd unterzogen, das Mähgut wird anschließend abgeräumt. Der hintere Bereich wird nicht mehr regelmäßig gemäht, wodurch eine beginnende Verfilzung einsetzt. Konkurrenzschwächeren Pflanzen ist es dadurch erschwert bis unmöglich durchzuwachsen. Des Weiteren tritt im hinteren Abschnitt das Schilfrohr (Phragmites australis) bestandsbildend auf und verdrängt aufgrund seiner starken Dominanz andere Arten.

In den Jahren 1973 und 1974 fand eine Aufforstung mit Grauerlen auf einer Fläche von 1,5 ha statt. Stellenweise ist der Boden sehr nass und schlammig und mit zahlreichen vernässten Schlenken versehen, ein idealer Lebensraum für etliche Tiere und Pflanzen. Hier wurde auch die relativ seltene Schnabel-Segge (Carex rostrata) neu gefunden, die sich hier in einer Seitenschlenke des Schilfgürtels neu angesiedelt hat. Der mittlere Schilfbestand müsste idealerweise so weit dezimiert werden, dass der westliche sehr feuchte und artenärmere Teil der Fläche Anschluss findet an die östlich gelegene orchideenreiche Wiesenfläche. Die Stumpfblütige Binse (Juncus subnodulosus) kommt im niedersächsischen Hügelland nur noch an zwei weiteren Stellen vor, nämlich auf dem Pfingstanger bei Adelebsen und am Denkershäuser Teich bei Northeim.
© Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen
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