Drachenberg, Geismar
Koordinaten für den Treffpunkt: 51.50216, 9.96596
Bei dem Drachenberg im Ortsteil Geismar in Göttingen handelt es sich um eine ehemalige Bauschuttdeponie, die 1988 stillgelegt und anschließend rekultiviert wurde. Es wurden Bäume und Büsche gepflanzt, zum Großteil wurde das Gebiet jedoch einfach der Sukzession überlassen. Seit dem hat sich die am südlichen Stadtrand gelegene Fläche zu einem kleinen Naturparadies entwickelt. Vögel, in erster Linie Halboffenland-Arten, wie Goldammer, Dorngrasmücke und Sumpfrohrsänger kommen hier noch in hohen Dichten vor. Aber auch Feldschwirl, Nachtigall, Gelbspötter, Kuckuck und das Rebhuhn sind hier zu finden (siehe Homepage AGO).
Nachdem in den 1990er Jahren ein Golfplatz auf dem Kerstlingeröder Feld (mittlerweile Naturschutzgebiet) verhindert werden konnte, versuchte die Göttinger Sport und Freizeit GmbH 2015 ein ähnliches Vorhaben am Drachenberg und an den umliegenden Felder auf einer Fläche von über 70 ha durchzusetzen. Ein breites Bündnis aus Einwohnern, Vereinen und Politik (Stellungnahme BSG) konnte dies zum Glück verhindern.
Heute gilt der Drachenberg für die Einheimischen als ein Erholungsgebiet. Nahe am Stadtrand gelegen, findet man hier Ruhe vom städtischen Verkehrslärm und Treiben. Neben Äcker, Wiesen und einen sich entwickelnden Wald befinden sich auch zwei unserer Weiden am Drachenberg. Diese werden, wie alle unsere Beweidungsflächen - frei von Dünger und Pestiziden, extensiv beweidet.
Die erstmalige Beweidung begann mit einer kleinen Skuddenherde auf der Westseite kurz vor Weihnachten 2020. Hier verweilten sie über den Winter und verbissen den stark verbuschten Magerrasen. Leider fanden in der Vergangenheit keine Bewirtschaftungsmaßnahmen vom ehemaligen Pächter statt. Die Pflegemaßnahmen sind hier umso wichtiger, dass auch die hier vorkommenden Rebhühner davon profitieren werden.
Im Dezember 2021 fand unter reger Beteiligung an Freiwilligen ein Pflegeeinsatz statt. Im extrem verbuschten östlichen Abschnitt wurde eine Zaunschneise durch das sich wuchernde Schlehengehölz errichtet. Kurz darauf konnten Schafe und Ziegen Knospen und Triebe der Büsche abknabbern und drängen seitdem jährlich ein- bis zweimal dieses zuvor undurchdringliche Gebüsch zurück und fördern somit einen artenreichen Magerrasen.